GEMA und Politik – gemeinsam stark für das Urheberrecht

Berlin, 23. Juni 2008. Am Nachmittag begann im InterConti Hotel in Berlin die dreitägige Mitgliederversammlung der GEMA. Den Auftakt bildete die Versammlung der angeschlossenen und außerordentlichen Mitglieder sowie die Berufsgruppentreffen am darauffolgenden Dienstag. Rund 500 Mitglieder, d.h. Komponisten, Textdichter und Musikverleger, waren am Mittwoch den 25. Juni 2008 aus ganz Deutschland angereist. Höhepunkte der Veranstaltung waren die Reden von Dr. Harald Heker, Vorstandsvorsitzender der GEMA, und Brigitte Zypries, MdB, Bundesministerin der Justiz.

Rede Dr. Heker

“All unsere Aktivitäten sind darauf ausgerichtet”, so Dr. Harald Heker, “die GEMA wetterfest zu machen für die Zukunft ihrer Mitglieder. Dazu gehört vor allen Dingen, dass wir uns bei den neuen Rahmenbedingungen im Online-Zeitalter europäisch behaupten. In diesem Zusammenhang appelliere ich an die Verantwortlichen in Brüssel, keine kartellrechtliche Einzelfall-Entscheidung zu treffen, sondern eine Richtlinie zu schaffen, damit die Rechte der Urheber gewahrt werden”.

Mit diesen deutlichen Worten geht Dr. Harald Heker ein auf das im Februar 2006 durch die Europäische Kommission eröffnete Kartellverfahren gegen die europäischen Verwertungsgesellschaften und deren bewährtem Netz ihrer Gegenseitigkeitsverträge. Die Folgen einer Untersagung wären dramatisch für die Urheber in der Musikbranche, deren Rechte die GEMA vertritt.

“Ich freue mich sehr”, so Brigitte Zypries zu Beginn ihrer Rede, “die erste Politikerin zu sein, der bei einer Hauptversammlung der GEMA das Wort erteilt wird. Ein enger Austausch zwischen Verwertungsgesellschaften und Politik ist sinnvoll und notwendig. Das Informationszeitalter hat die technischen Umstände für die Nutzung von geistigem Eigentum rasant verändert. Das bringt neue Chancen, aber auch Gefahren für die Urheber mit sich. Das Recht muss darauf reagieren – national und in Europa. Es ist daher richtig, dass die GEMA sich stärker für den Dialog mit der Politik öffnet – nur gemeinsam werden wir das Urheberrecht fit machen können für das digitale Zeitalter.”

Bundesministerin der Justiz Zypries

Die Ministerin äußert sich gegenüber der GEMA Hauptversammlung zur Enquete-Kommission des Deutschen Bundestags, deren Abschlussbericht nun vorliegt. Dieser sei ein deutliches Bekenntnis, so Brigitte Zypries, “zum System der kollektiven Rechtewahrnehmung. Die Verwertungsgesellschaften sollen als wichtiges Element zur Sicherung der kulturellen Vielfalt erhalten und verteidigt werden.”

Im Online-Geschäft kämpft die GEMA erfolgreich gegen die Internet-Piraterie und hat eine neue Software entwickelt, die sie den Share-Hostern anbieten kann. Dadurch lässt sich feststellen, welche Musik von wem im Netz abgelegt und von wem abgeholt wird.

In der Folge des am 1. Januar 2008 in Kraft getretenen Urheberrechtsgesetzes, bei dem es für die GEMA-Mitglieder vor allen Dingen um die private Vervielfältigung geht, gestalten sich die Verhandlungen mit der Industrie zur Durchsetzung einer angemessenen Vergütung schwierig. Die Bundesjustizministerin erklärte sich bereit, alle Beteiligten zusammenzuführen, in der Hoffnung, eine Einigung erzielen zu können. Erste gemeinsame Gespräche haben bereits stattgefunden.

Für 2008 plant die GEMA einen Erlös, der um knapp 5% unter dem Ergebnis von 2007 liegen wird. Dabei wurden die aktuellen Marktentwicklungen berücksichtigt, wie beispielsweise der Rückgang im klassischen Tonträgergeschäft.

Am Montag Abend lud die GEMA die Mitglieder aller Berufsgruppen zum ersten gemeinsamen Get together in das historische Wasserwerk am Hohenzollerndamm ein. Über 500 Mitglieder folgten dieser Einladung und erlebten in entspannter Atmosphäre einen geselligen Sommerabend mit kulinarischen Genüssen und viel Musik.

Festveranstaltung im Wasserwerk

Festveranstaltung im Wasserwerk Klaus Doldinger (links) und Prof. Manfred Schoof

Bildquelle: GEMA

Festveranstaltung im Wasserwerk Festveranstaltung im Wasserwerk

Bildquelle: Stefan Braun

Die GEMA vertritt in Deutschland die Urheberrechte von mehr als 60.000 Mitgliedern (Komponisten, Textautoren und Musikverleger) sowie von über 1 Mio. Rechteinhabern aus aller Welt. Sie ist weltweit eine der größten Autorengesellschaften für Werke der Musik. Die Delegierten der Berufsgruppen für Komponisten, Texter und Verleger vertreten dabei die Interessen der angeschlossenen und außerordentlichen Mitglieder.

GEMA Organisation – Delegierte der Berufsgruppen für Komponisten, Texter und Verleger
GEMA Organisation

(Quelle: GEMA)

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